Orchideen – faszinierende Blüten und interessante Pflanzen

Besonders in der Winterzeit mit wenigen heimischen Blütenpflanzen fallen die vielfältigen Blütenformen und -farben der Orchideen in den Geschäften auf. Oft kostet ein Topf nicht mehr als ein Strauß Blumen und wird häufig nach beendeter Blüte entsorgt. Dabei ist die Pflege der Orchideen bei vielen Sorten nicht kompliziert und die Pflanze blüht nach einiger Zeit erneut.

Orchideen gehören zu einer der größten Blütenpflanzenfamilien und sind weltweit verbreitet. Es ist davon auszugehen, dass viele Arten aufgrund der Veränderung der Lebensräume, wie der Abholzung des Urwaldes oder der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie des unkontrollierten Pflanzensammelns in der Natur stark gefährdet sind. Heimische Orchideen, wie die Knabenkräuter oder der Gelbe Frauenschuh stehen unter Naturschutz.

Wo wachsen Orchideen?

Bei Orchideen denken viele an die dicken Luftwurzeln, aber da die verschiedenen Arten in vielen Lebensräumen zu finden sind, wachsen sie auch unterschiedlich.

  • epiphytisch, d. h. andere Pflanzen dienen als „Unterlage“ und die Orchideen wachsen darauf
  • terrestrisch, d. h. die Erde dient als Substrat, wie bei unseren heimischen Orchideen
  • lithophytisch, d. h. die Orchideen wachsen auf Steinen oder Felsen

Die Vorfahren der Orchideen, die in vielen Geschäften angeboten werden, stammen aus den Tropen bzw. den tropischen Regenwäldern. Das epiphytische Wachstum ist eine Anpassung an diesen Lebensraum. Durch die Blätter der Bäume ist es am Urwaldboden zu dunkel. Um in den Ästen der großen Bäume zu leben, wurden starke Haltewurzeln und Luftwurzeln zur Ernährung ausgebildet.

Wie werden Orchideen gepflegt?

Bei dieser großen Pflanzenfamilie haben unterschiedliche Arten auch verschiedene Ansprüche an die Pflege. Die gezüchteten Orchideen sind üblicherweise robuster als die Naturformen.

Allgemein lässt sich sagen, dass die meisten Orchideen für die Fensterbank in einem lockeren Substrat wachsen, dessen Hauptbestandteil Rinde ist. Da es sich hierbei in der Regel um „tropische“ Orchideen mit Luftwurzeln handelt, sollte die Luftfeuchtigkeit hoch sein. Eine einfache Variante, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, sind mit Wasser gefüllte Pflanzschalen mit einem umgedrehten Pflanzenuntersetzer in der Mitte. Dorthin wird der Topf mit der Orchidee gestellt. Die Feuchtigkeit von unten verdunstet, aber die Pflanze steht nicht im Wasser und hat „trockene Füße“. Orchideen werden selten gegossen, aber regelmäßig eingesprüht. Zum Düngen gibt es spezielle Orchideendünger, die die benötigte niedrige Dosierung aufweisen. Im folgenden stellen wir ein paar Orchideen vor.

Phalenopsis

Die Phalenopsis oder Schmetterlingsorchidee gehört zu den Arten, die am meisten angeboten werden. Es gibt Züchtungen in vielen unterschiedlichen Farbvarianten und Blütengrößen. Auch wenn die Farbvarianten unendlich erscheinen: Es gibt keine blauen Blüten. Wenn im Handel blaue Phalenopsis angeboten werden, sind es in der Regel weiße Blüten, die mit einem Farbstoff gefärbt wurden. Die Pflege der Phalenopsis ist relativ unkompliziert.

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Phalenopsis pink, Foto: G. Schügner

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weiße Phalenopsis, Foto: G. Schügner

Miltonia

Die Blüte der Miltonia-Arten erinnert an die Blüte von Stiefmütterchen. Sie wird deshalb auch Stiefmütterchen-Orchidee genannt. Die Pflege der Miltonia ist anspruchsvoll, aber sie lohnt sich für Fans der interessanten Blumen.

Miltonia

Miltonia, Foto: G. Schügner

Phapheopedilum

Auch bei Papheopedilum gibt die Blütenform den Namen: Frauenschuh-Orchidee. Das untere Kronblatt sieht aus wie ein „Schuh“ (oder Pantoffel), der vorne geschlossen und hinten offen ist. Frauenschuh-Orchideen sind in der Pflege anspruchsvoll. Da es auch winterharte Sorten gibt, können die Blüten der Frauenschuh-Orchideen auch den Garten verschönern.

Frauenschuh

Papheopedilum, Frauenschuh-Orchidee, Foto: G. Schügner

Cattleya

Die Cattleya-Sorten fallen durch ihre großen farbigen oder weißen Blüten auf. Durch die großen Blüten sind sie besonders dekorativ. Die Orchideengattung stammt aus Südamerika. In der Pflege ist zu beachten, dass sie nach einer Blüte eine ausgeprägte Ruhezeit benötigen. Im Handel sind auch zahlreiche Hybriden (aus Kreuzungen mit verwandten Arten), z. B. Laeliocattleya, erhältlich.

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weiße Cattleya, Foto: G. Schügner

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Laeliocattleya, Foto: G. Schügner

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Cattleya-Hybride, Foto: G. Schügner

Coelogyne cristata

Die Coelogyne cristata mit ihren weißen Blüten ist ein Gast aus dem Himalaya. Die Blütezeit ist von Januar bis März. Bei der Pflege ist zu beachten, dass sie im Winter eher kühl (etwa 10 – 15°C) steht. Im Sommer findet sie einen guten Platz im lichten Schatten im Garten. Sie wird vor den ersten Nachtfrösten wieder eingeräumt.

Cristata

Coelogyne cristata, Foto: G. Schügner

Vanda

Die Vanda ist eine der wenigen Orchideen mit – ungefärbten – blauen bzw. blauvioletten Blüten. Sie werden oft in Körbchen zum Aufhängen und ohne Substrat verkauft. Eine weitere Möglichkeit ist ein großes Glasgefäß, wobei die Wurzeln keinen Wasserkontakt haben sollten.

Vanda

Vanda, Foto: G. Schügner

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